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MoonKid
Gast
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Alter: 42
Anmeldungsdatum: 28.03.2010
Beiträge: 108
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Verfasst am:
23.02.2011, 17:01 die kleine große VN Firewall |
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Stefanus
Gast
Geschlecht:
Alter: 61
Anmeldungsdatum: 23.09.2009
Beiträge: 16
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Verfasst am:
02.04.2011, 06:39 (Kein Titel) |
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und? wie ist der stand der dinge nun aktuell? Hat jemand einen WOW-Account um das zu testen? lol
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Catinat
Gast
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Verfasst am:
02.04.2011, 15:39 (Kein Titel) |
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Hallo. Es geht nicht um “Zensur” bei der Beschraenkung , das oeffentliche Online-Spielen auf bestimmte Zeiten zu beschraenken.
Es geht um den vielleicht schon vergeblichen Schutz von Kindern vor Sucht und Verbloedung bei den Ballerspielen Tag und Nacht.
Zensur ? In diesem Falle nicht. Man sollte da schon genauer die Begruendung der vietnamesischen Seite zur Kenntnis nehmen.
In meiner Wohngegend sind zwei enge Internetcafe’chen mit nicht mehr als 8 Geraeten, eins gleich in Sichtweite von unserer Wohnung. Mit dem Betreiber haben wir ein freundschaftliches Verhaeltnis. Vor 6 Geraten sitzen Kinder und ballern bis Mitternacht rum. Mein kleiner Nachbar Moi ist 5. Er ist schon suechtig. Di cam.
Nach der Gluecksspiel- und Wettsucht weiter Kreise ist die Spielsucht am PC bei Vorschul- und Grundschulkindern die naechste Bedrohung des Gemeinschaftslebens. Meine Enkel hier sind auch gefaehrdet. Wir versuchen, Alternativen anzubieten. Heute, Samstag, war ich mit ihnen und einem Trupp Kinder aus der Strasse 6 Stunden zum Spielen im Park. Und auch da waren Plastikgewehre a la PC-Spiel im Vordergrund. Aber besser als das Sitzen vor dem Kasten.
In Deutschland ist das Spielen am Spielautomaten fuer Kinder verboten.
Ich finde die Massnahme der vietnamesischen Regierung zur Beschraenkung der oeden Spielerei und Ballerei am Bildschirm, wie ich sie hier gerade sehe, fuer sinnvoll. Ich haette sie zeitlich noch gerne verkuerzter, eingeschraenkter gesehen.
Freundliche Gruesse, Catinat
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MoonKid
Gast
Geschlecht:
Alter: 42
Anmeldungsdatum: 28.03.2010
Beiträge: 108
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Verfasst am:
02.04.2011, 17:47 (Kein Titel) |
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In dieser Form wird die Internetüberwachung (aka Zensur) in China und Deutschland auch begründet.
Fakt ist, Vietnam besitzt die Infrastruktur und technischen Möglichkeiten (ähnlich rafiniert wie China) um den Zugang und Inhalt im Internet zu beschränken. Es gibt keine kontrollierende Instanz (Gericht).
Das ist also eine Zensurinfrastruktur. Was vorhanden ist, wird auch verwendet - das hat die Geschichte gezeigt!
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Catinat
Gast
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Verfasst am:
02.04.2011, 18:52 (Kein Titel) |
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Ich habe vom Schutz von Kindern gesprochen. Entsprechend der Intention der Regierung. Ich haette mir persoenlich mehr Einschraenkungen in diesem Sinne gewuenscht.
Neben einer politischen Verantwortung gibt es auch eine gesellschaftliche.
Ich masse mir nicht an, besser als Vietnamesen in Vietnam zu wissen, was gut oder schlecht fuer die Kinder ist. Ich argumentiere auch nicht theoretisch mit Vergleichen wie mit China . Ich bin vor Ort und erlebe , was los ist. In den verborgenen Mini-Internetcafes. Gerade wieder vor einer Stunde : noch 2 Kids hier vor dem Schirm, trotz Verbot.
Ich begruesse ausdruecklich aus Gruenden der Verantwortung fuer Kinder diese “Zensurinfrastruktur”.
Die das Wohl der Kinder “kontrollierende Instanz” ohne Gericht ist mir in diesem Fall wichtiger als die auf hemmungslosen Gewinn ausgerichtete Produktion und Verbreitung von fuer Kinder nicht geeignet empfundenen Videos. Ich halte in diesem Falle das In-Schach-Halten der Produzenten mit ihren Produkten, die darin oft das Killen von Menschen zum Programm machen, fuer vorrangig.
“Was vorhanden ist, wird auch verwendet - das hat die Geschichte gezeigt!” – sehr richtig, Moonkid. Genau darum will ich nicht, dass das Toeten von Menschen im Video, zum Suchtspiel gemacht, eines Tages auch von den Kids gegen Dich , Moonkid, “verwendet wird”.
Freundliche Gruesse, Catinat
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MoonKid
Gast
Geschlecht:
Alter: 42
Anmeldungsdatum: 28.03.2010
Beiträge: 108
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Verfasst am:
03.04.2011, 14:51 (Kein Titel) |
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"Schutz der Kinder" !? So wird in Deutschland auch die Zensurinfrastruktur (sog. Zugangserschwerungsgesetzt) gerechtfertigt.
Wie sollten das Töten in Videos gegen mich verwendet werden?
Wenn jemand mit der Waffe vor mir steht und mich erschießt, egal wie alt, liegt es nicht daran, was er für Spiele spielt oder Videos schaut, sondern daran wie er sozialisiert wurde (in seinen ersten Jahren von Eltern bzw. sonstiger Bezugspersonen) oder welche psychischen Erkrankungen (zB Psychose) er hat.
Zum Thema Zensur solltest du dir mal die Stasi (DDR), die Gestapo (3. Reich) und eben aktuelle Situationen in Deutschland, China usw anschauen und einfach mal sehr ehrlich mit dir sein!
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Catinat
Gast
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Verfasst am:
03.04.2011, 18:57 (Kein Titel) |
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MoonKid
Gast
Geschlecht:
Alter: 42
Anmeldungsdatum: 28.03.2010
Beiträge: 108
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Verfasst am:
04.04.2011, 09:03 (Kein Titel) |
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Das Medium ist irrelevant. Egal ob Zeitung, Radio, Internet, Kino-Wochenschau, etc
Vielleicht fängst du mal an anders herum zu denken. Zensur / Beschränkung der diversen Medien ist keine Lösung.
Vielleicht sollten wir unseren Kindern Medienkompetenz beibringen. Da die meisten Eltern diese selber nicht besitzen ist dies eben schwer.
Deine Motivation für solche Verbote / Beschränkungen / Zensuren kann ich gut verstehen und glaube sie dir auch. Du meinst es gut und ehrlich. Aber das haben schon viele getan und die Welt damit ins Chaos gestürzt.
Nicht die Symptome bekämpfen, sondern die Quelle - also Medienkompetenz anerziehen.
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Catinat
Gast
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Verfasst am:
04.04.2011, 10:22 (Kein Titel) |
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Hallo, MoonKid
"Das Medium ist irrelevant." Sehe ich schon mal nicht so. Das Internet besteht im Gegensatz zu den anderen Medien aus wesentlich mehr Werbung. Es ist das appellativste Medium und das am wenigsten informative.
"Vielleicht fängst du mal an anders herum zu denken." Andauernd, MoonKid ! Denken in Perspektivwechseln ist ein Hobby von mir. Seit mehr als 50 Jahren. In diesem konkreten Falle des Schutzes von Kindern von “Zensur” zu sprechen, ist naheliegend aber falsch. “Zensur” - hier mal nicht.
Vielleicht faengst Du mal an zu differenzieren.
Ich weiss von meinem Vater, der Bibliothekar war, was am 10. Mai 1933 auf dem Berliner Opernplatz inszeniert wurde und in 21 anderen deutschen Städten auch. Ich war zur Zeit der „Spiegelaffaire“ mit staatlich gelenkter Redaktionsdurchsuchung am 26. Oktober 1962 schon politik- und medienbewusst.
Als Mitherausgeber und Schreiber in einer kritischen Schuelerzeitung habe ich die medienpolitischen Gratwanderungen und Finessen von Zensur und Unterlaufen derselben auch praktisch kennengelernt.
Was Medien besonders in China betrifft : ich lese mit Vergnuegen den Blogger HanHan, mit Hochachtung die Schriften der unter Arrest gestellten tibetanischen Lyrikerin Woeser, … Ich weiss, wo Zensur ausgeuebt wird. Ich bin nicht naiv.
"Vielleicht sollten wir unseren Kindern Medienkompetenz beibringen." Richtig - wird an Deutschen Schulen , auch an der GISS in Sài Gòn , gemacht.
Zur Erziehung zur Medienkompetenz und deren Grundlagen in Deutschland habe ich Dir einige mir bekannte Links doch schon geschickt. Mein Bewusstsein ist schon ein bisschen geschaerft. Dadurch aber auch differenziert.
Fuer die Schaffung von “Medienkompetenz” in Vietnam bin ich nicht zustaendig. Bei den Verhaeltnissen hier scheint es vorerst weitaus Wichtigeres an Kompetenzvermittlung zu geben. Ueberlebens- und Durchsetzungsstrategien z.B. . Sieh Dich mal hier an Ort und Stelle bei den Kindern und Jugendlichen um. Und beginne mit Deiner Vermittlung von Medienkompetenz bei den Bauernkindern im Mekongbecken, bei den Grossstadtkindern in den Gassen Sài Gòn ‘s … Viel Glueck.
Und bis dahin : ungehemmter Ballerschrott aus dem Internet mit dessen eigentlicher medialer Absicht , der Werbung dazwischen, fuer den Profit der Unternehmen auf Kosten der psychischen Gesundheit einer grossen Anzahl von echt suechtig gemachten vietnamesischen Kindern.
Zensur : nein. Schutz : ja. Wenigstens zur Nachtruhezeit.
Freundliche Gruesse, Catinat
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Stefanus
Gast
Geschlecht:
Alter: 61
Anmeldungsdatum: 23.09.2009
Beiträge: 16
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Verfasst am:
04.04.2011, 13:12 (Kein Titel) |
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Nun jaaa... in den Internetcafes in Hanoi wird wirklich nicht nach Informationen gesurft.. sie sind, auch ich hab das gesehen, im wesentlichen Spielbuden fuer Kids. Das ist wohl in ganz Asien so, in Thailand und in Myanmar hab ich das auch gesehen. Ein emailender oder bloggender oder sonstwie schreibender Auslaender ist da ein echter Exot, dem die Kiddis neugierig ueber die Schulter gucken. Uebrigens wird auch offline ueber LAN gespielt, vorallem beim sehr beliebten Frozen Throne, insofern wird ein Block da nichts bewirken. Ausserdem gibts es jede Menge cafes, wo mit Playstation, ebenfalls offline (nehm ich stark an) gespielt wird, desweiteren jede Menge fussballgames. da sind also nicht nur Ballerei, sondern auch Bolzerei und andere Games, die komplett gewaltlos ablaufen.
Die Onlinecafes, so schaetzte ich das ein, sind ein Ersatz fier Jugendtreffs, in denen es schon mal laut hergeht..(nicht gerade ein eldorado fuer den emalschreibenen Auslaender)... also nicht NUR mit erstarrter Komahaltung and Rande der totalverbleodung vorm Monitor.
Geschlossen werden die Cafes meistens vor Mitternacht, aber wer drin sitzt, wird nicht immer rausgeschmissen. Was noch lange nicht heissen muss, das ueberall und andauernd hinter verschlossenen Tiueren bis in den Morgengrauen Internet geraucht wird. Daher, was soll eine Nachtsperre bringen?
weiter: Das Problem ist m.e. nicht in der countryside zu finden, sonden wie ueblich ein Grossstadtphaenomen. Ist doch klar: In Hanoi gibts ganze Strassenzuege mit I-cafes, in den villages aber nur ein paar cafes.
Es gibt meiner meinung nach eine Minderheit, die suechtig ist, und eine Mehrheit, die aus vielleicht purer Langeweile oder mangels anderer angebote zocken. Alles ganz normal, wie im westen auch. Und schliesslich hab ich, insgesamt betrachtet - das ist meine Beobachtung - schon lange nicht mehr so eine aufgeweckte, verantwortungsvolle, neugierige und powervolle Jugend gesehen, wie die vietnamesiche. Da koennen sich deutschen Kids eine Scheibe abschneiden. Wo das wohlstandsverbloedete westkid schon an Gehirnerlahmung leidet und damit eine erhoehte Suchtgefaehrdung aufweist, da ist das vietnamesische Kid sich eins am grinsen.
Meine Meinung: Kirche im Dorf lassen. Lasst sie spielen.
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Courti
Moderator
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 11.06.2007
Beiträge: 4421
Wohnort: Bayern
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Verfasst am:
04.04.2011, 22:03 (Kein Titel) |
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Ich sehe beide Seiten der Medallie.
Auf der einen Seite stimme ich Catinat zu,
dass zuviel gezockt wird - von zu jungen Kindern,
und ich glaube nicht, dass das gut für deren Entwicklung ist.
(übrigens schimpft mich meine Frau jedesmal,
wenn ich einmal im Quartal irgendein PC-Spiel auspacke.
Da heisst es dann: Das macht süchtig, alle in Vietnam sind süchtig danach!)
Stefanus Einschätzung, dass sich das Problem nur auf Grossstädte konzentriert teile ich absolut nicht.
Eine nächtliche Sperre ist insofern fast nichts anderes als wir es in Deutschland vorfinden: Jugendschutzgesetz.
Ob man das mit Zensur gleichsetzt ist eine reine Definitionssache.
Für mich:
Alle "Informationen" in diesem Fall Spiele sind tagsüber verfügbar,
Zensur stelle ich mir anders vor.
(Das heisst nicht, dass man sich darüber nicht aufregen darf)
Von Offline-Spielen gehen meiner Meinung nach nicht so viele Gefahren aus,
da die Community nicht 24/7 zusammentrifft.
Dennoch hat Stefanus völlig Recht,
dass es damit nicht getan ist und man auch in Vietnam mal an Jugendsozialarbeit denken sollte.
Dass sich Moonkid darüber aufregt kann ich auf der anderen Seite aber auch verstehen:
Man muss nicht immer alles mit Verboten erzwingen.
Beispiele: Nichtraucherschutz in Deutschland, Regionale Alkoholverkaufsverbote nach 22Uhr, Kommunale Alkoholverbote auf öffentlichen Plätzen, etc.
Sowas ist überflüssig und löst auf Dauer keine Probleme.
_________________ Um einen Schmetterling lieben zu können, müssen wir auch ein paar Raupen mögen (Antoine de Saint-Exupéry)
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Catinat
Gast
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Verfasst am:
05.04.2011, 08:22 (Kein Titel) |
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Ja, Courti, ich stimme Deiner vermittelnden Position weitgehend zu. Danke. Und auch Deiner klugen vietnamesischen Frau, die die Lage in ihrem Land kennt.
Wer mich hier kennt, weiss, dass ich zu den ersten gehoer(t)e, die gegen tatsaechliche oder vermeintliche Zensur auf die Barrikaden steigen. Fuer die in Europa, Amerika, Australien schwer genug mit Blut erkaempfte und zu bewahrende Freiheit der Rede, Denkweise und Schreibe.
Vietnam ist ein anderes Land, hat eine andere Geschichte, andere Gesellschaft, andere Traditionen, die gleichen Werte zwar aber in anderer Reihenfolge der Gewichtung.
Verbote sind Shit. Dennoch gibt es sie mit Recht in den westlichen Laendern . Sie heissen dort ganz locker “Jugendschutz”. Der wird dort ja auch recht effektiv ueberwacht.
Vietnam hat zum Beispiel nicht die Ausstattung von Jugendaemtern wie jede Gemeinde in Deutschland .
Es scheint wichtigeres hier zu geben als Medienerziehung. Mathe und Sprachen. Erst mal rechnen, um zu ueberleben.
Vitnam konnte sich diesen Luxus wie ausgekluegelte Systeme der Jugendpflege mit den dazu gehoerenden Aemtern und Angestellten dank der Auspluenderung durch Franzosen und seiner Befreiungskriege und des amerikanischen Krieges mit anschliessendem Embargo noch nicht leisten. Um etwas aehnliches wie Jugendschutz hier in Vietnam durchzusetzen, bedarf es anderer Mittel und Massnahmen, die auf den eingefleischten Europaeer reichlich grob und fragwuerdig wirken. Auf den, der hier nicht genau hinsieht und rein mit seiner in Europa, Amerika oder Australien eingefleischten Perspektive urteilen zu koennen glaubt.
Wenn Vietnam mit den Resten seiner immer noch ausgepraegten Familien-Grundstruktur an Jugendsozialarbeit herangehen soll (soll ???), dann tut sich da schon enorm vieles entsprechend den Moeglichkeiten des Landes und der Gesellschaft. Auch mit Unterstuetzung auslaendischer Organisationen natuerlich. Hier in Sài Gòn wurden 50 Shelters fuer ambulante Betreuung von Strassenkindern eingerichtet. Ich schreibe mir hier in
http://www.forum-vietnam.de/go/viewtopic.php?t=5397
die Finger wund ueber die Lage, und bitte, mitzuhelfen, und wenigstens Courti macht dankenswerter Weise und ohne Beschoenigung der Realitaet, an der eine Regierung auch nur schrittweise etwas aendern kann, mit :
http://www.forum-vietnam.de/go/viewtopic.php?t=6805
Und anderen faellt nichts “Besseres” ein als , “die Kirche im Dorf” zu lassen oder theoretisieren aus der luxurioesen Hoehe des europaeischen Elfenbeinturms ueber Zensur in Vietnam.
Nein, ich lasse die “Pagode bewusst nicht im Dorf”. Ich bemuehe mich, im kleinen der Internetsucht vieler, zu vieler Kinder in Sài Gòn in der Weise privat “jugendpflegerisch” konkret entgegen zu treten , indem ich an der einen oder anderen, zur drohenden Spielsucht alternativen Massnahme mich beteilige, meinen Enkeln hier Alternativen zum Spielen biete , dabei GENAU hinsehe, was hier abgeht bei Muettern , die oft genug spielsuechtig sind, waehrend die Kleinen zu einem Mini-Internetcafe in einem Hinterzimmer in der Hẻm geschickt werden. (20 Meter nach rechts von hier aus, wo ich gerade sitze und schreibe, und ca. 50 Meter nach links das dann naechstliegende, und ...)Zu mitternaechtlicher Stunde. Tut was, wenn ihr hier seid . Aber lasst die Kirche, die Pagode nicht im Dorf.
Freundliche Gruesse, Catinat
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Catinat
Gast
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Verfasst am:
05.04.2011, 15:03 (Kein Titel) |
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Differenzierungs- und Denkhilfen
Ich bin nicht gegen “Medienerziehung”in Vietnam. Ganz und gar nicht. Aber es ist eine “Luxussparte” der Paedagogik in diesem Land, in dem von Verwahrlosung bedrohte Kinder vorrangig andere Massnahmen dringender brauchen :
“Kinder, behindert, verwaist oder aus der Familie weggelaufen. 5000 davon koennen nicht lesen oder schreiben oder sind weggelaufene “Schulversager”. Fuer solche streunenden und behinderten Kinder hat die staedtische Verwaltung in SaiGon 50 soziale Zentren, “Shelters”, mit Lehrern, Ratgebern und Sprachheillehrern im Stadtgebiet eingerichtet, die von 2.000 der Kinder besucht werden. Man schaetzt, dass etwa 10 % der Shelter-Kinder wieder zurueck auf die “Freiheit der Strasse” gleiten werden. Die Shelter stehen auch offen fuer Kinder, die sich zuhause misshandelt fuehlen, was von dem einen oder anderen Mittelschichtskind wahrgenommen wird.” Aus dem oben angegebenen Behindertenthread.
Untergewicht bei Kindern unter 5 Jahren in Vietnam nach einer erfreulichen Halbierung in 10 Jahren zwischen 1990 und 2009 : jetzt 20,2 Prozent.
Zur Zeit gibt es 60.000 Aids-infizierte Kinder in ganz Vietnam. Nur fuer 7 % von ihnen kann zur Zeit Hilfe geleistet werden.
Etwas Medienunterricht bietet : Das Mai Tam “House of Hope” (katholisch) , Hilfe fuer 400 HIV-infizierte Muetter und 60 Kinder in SaiGon. Im Dezember 2009 wurde ein neues Haus eroeffnet mit Klassenraum fuer Primarschulkinder. Es kann auch Hilfe fuer 10 11 – 16jaehrige Kinder/Jugendliche, z.B. mit Unterrichtung am PC, geboten werden.
Was die Kinder vorrangig brauchen : : Kinderscheren zum Ausschneiden (Vietnam. Kinder schneiden unheimlich gerne aus Boegen und Zeitungen aus und lernen dabei spielerisch Ordnungs- und Denkprinzipien; Bastelsachen aus Filz u. versch. Materialien, Knete (die bei Hitze nicht so verschmiert), legoartige Kloetze, Farben, Farben, Farben(stifte), Malsachen, Papierrollen (Papier ist relativ teuer in Vietnam).
Jedenfalls dringender als Videospiele in der Nacht.
Freundliche Gruesse, Catinat
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Stefanus
Gast
Geschlecht:
Alter: 61
Anmeldungsdatum: 23.09.2009
Beiträge: 16
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Verfasst am:
08.04.2011, 09:30 (Kein Titel) |
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catinat, ich hab noch mehr tolle Sprueche, als nur den mit der Kirche:
Das Kind nicht mit dem Bade ausschuetten. Oder den: Mit Kanonen auf Spatzen schiessen.
Bitte schoen, verdreh sie nur. Das ganze Thema Intenetsucht/Spielesucht gehoert nun dir, dem fachkundigen Experten. Ich geh ins Internetaffe und spiel mit den Vietnamesen Frozen Throne, offline, natuerlich. Und danach zeige ich denen, wie man selbst so ein Spiel mit dem Worldeditor programmiert, hehehe. Und wehe ein Deutscher kommt und sagt, ich mach jugendarbeit. Dem hau ich eins auf die Schnauze.
Ich bin raus hier.
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