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der_tomtomtom
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Verfasst am:
20.05.2013, 07:53 (Kein Titel) |
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Theoretisch ja - ich denke sogar, dass das Potential Dinge von DE nach VN zu verkaufen größer ist als umgekehrt.
Praktisch machbar ist das aber nur mit sehr guten Beziehungen. Das fängt ja schon damit an, dass man in VN als Ausländer nichts auf seinen Namen eröffnen kann.
Als Ausländer hast du VN generell keine Chance ohne das entsprechende Vitamin B - man findet nicht mal einen Job (okay Englisch"lehrer" mal ausgenommen) in einer vietnamesischen Firma so ohne weiteres. Und wenn man in VN was verkaufen will braucht es die verschiedensten Genehmigungen und Papierchen. Ein paar Kontakte beim Zoll helfen da definitiv nicht - ist ja schön wenn er sein Zeug in Land bekommt - und dann wie soll es denn weiter gehen? Du brauchst Kontakte bei den örtlichen Behörden, der Polizei, dem Steueramt etc. etc.
Also Ausländer kannst du hier VN nicht mal offiziell ein Moped kaufen ohne die nötigen Papiere. Klar gebraucht mit Cash geht immer - aber halt ohne korrekte Papiere. Stört im Falle des Mopeds auch nicht so aber bei größeren Sachen - naja.
Die Leute, die ich kenne und die ein Geschäft/Unternehmen in VN haben, haben ausnahmslos alle Vietnamesische Verwandschaft bzw. Partner/innen mit entsprechender Verwandschaft ohne die sie hier keinen Monat überlebt hätten.
Daher ist für die Meisten nur die Richtung VN -> DE interessant oder machbar. Obwohl natürlich auch da ein paar Tücken lauern.
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MisstaMiyagi
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Verfasst am:
20.05.2013, 10:18 (Kein Titel) |
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Entschuldigung ich vergass er ist selbst Vietnamese.
Momentan meinte er sagen die Leute in Vietnam das ganz schlechte Zeiten sind und deswegen kaum nachfrage vorhanden ist. Aber trotzdem danke für eure Antworten.
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der_tomtomtom
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Verfasst am:
20.05.2013, 11:34 (Kein Titel) |
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Auch als Vietnamese braucht er Kontakte auch wenn er es formell leichter hat - die Bürokratie ist aber auch da nicht ohne.
Ohne umfassende Kontakte läuft einfach nix. Hier bei mir in Phu Nuan (Saigon) schiessen Läden und Cafes wie Pilze aus dem Boden, in der Regel mit einer Halbwertszeit von 6 Monaten bis sie wieder pleite sind (oder vielleicht auch jemand irgendwelche Gebühren verlangt hat) und neue kommen.
Das ist das was ich täglich so auf der Strasse mitbekomme - vielleicht ist das ja im Import Export Geschäft ja anders.
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MisstaMiyagi
Gast
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Verfasst am:
20.05.2013, 11:46 (Kein Titel) |
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Kannst du mir vllt gerade mal die Lage vor Ort schildern.
Wir hören hier nur das es gerade mega schlecht für alle läuft und das die Banken die Gelder rausgibt ? Ist Vietnam in einer Deflations Phase ?
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der_tomtomtom
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Verfasst am:
20.05.2013, 12:29 (Kein Titel) |
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Hmm also in Saigon sieht man noch nicht soviel, dass es allen schlecht geht es gibt echt viele reiche Leute hier (und ich frag mich immer wieder, wie die zu der ganzen Kohle gekommen sind) - auf dem Land aber sicherlich schon eher. Aber generell stimmt das schon, dass der ungehemmte Wachstumszauber erstmal gebremst wird.
Viele Unternehmen lagern ihre Produktion in noch billigere Länder aus und für wirkliche eigene Innovationen fehlen leider noch entsprechend ausgebildete Arbeitskräfte. Was hier im Forum auch schon angesprochen wurde - ist die oft mangelhafte Qualität von Waren und vor allem Dienstleistungen. Auf Dauer schädigt das den Markt, wenn man da nicht bald umdenkt. Wenn ein Haus/eine Strasse/eine Maschine oder irgend eine größere Investition eben nur 5-10 Jahre hält weil irgendwo massiv gepfuscht wurde, dann ist das Geld verbrannt und man hat insgesamt nur verloren.
Das Resultat ist, dass durch die mangelnde Qualität im Moment Keiner Keinem vertrauen kann - daher läuft alles nur über Beziehungen. Ein einziges Geklüngel. Auf Dauer ist das bestimmt Gift für die Wirtschaft, da so kein gesunder Wettbewerb entstehen kann.
Was ich aber oft sehe, ist, dass die nächste Generation durch die mittlerweile schon verbesserte Bildung auch viele Potentiale hat und das lässt auf jeden Fall hoffen.
Was man hier oft in der Stadt sieht sind Bauruinen vor allen in den neueren Distrikten 2 und 7. Die Immobilienpreise fallen nämlich grade - aber immer noch auf einem hohem Niveau. Was ich auch festelle, ist, da ich hier auch manchmal Bewerbungen reinbekomme, dass die Gehaltsvorstellungen mittlerweile merklich nach unten korrigiert wurden, was mich vermuten lässt, dass es immer mehr Leute gibt, die einen Job suchen.
Deflation - davon würde ich jetzt noch nicht sprechen. Aber auf jedenfall ein geringeres Wachstum. Ich denke das Vietnam in den letzten Jahren einfach unverhältnismäßig schnell und einseitig gewachsen ist. Daher ist das eigentlich ganz gut jetzt einen Dämpfer zu bekommen um Fehler zu erkennen und zu korrigieren.
Wenn der Rubel rollt, schaut halt keiner was nicht so toll ist - das ist ja leider überall so.
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MisstaMiyagi
Gast
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Verfasst am:
20.05.2013, 13:29 (Kein Titel) |
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Danke sehr ausführlich
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MisstaMiyagi
Gast
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Alter: 36
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Verfasst am:
20.05.2013, 13:31 (Kein Titel) |
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Da ich warscheinlich nächstes Jahr nach Vietnam fürs Studium ziehen werde freue ich mich schon mich damit ausführlich zu beschäftigen
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csluyuan
Gast
Alter: 39
Anmeldungsdatum: 25.07.2013
Beiträge: 3
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Verfasst am:
25.07.2013, 10:21 (Kein Titel) |
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Am besten diese Nummer in D erfragen und dann auf der Seite des VN Zolls die Hoehe der Einfuhrsteuer abgleichen.
Edit von Courti: Werbung entfernt.
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Manu Lai
Gast
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Alter: 38
Anmeldungsdatum: 21.07.2013
Beiträge: 5
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Verfasst am:
28.07.2013, 13:16 (Kein Titel) |
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Import-Businesses sind ja in den letzten Jahren sehr gut gelaufen in Vietnam. Ich denke, wenn man sich nicht im Luxusgüter-Bereich bewegt, dann hat man mittelfristig nicht mehr die ganz so dollen Geschäftsaussichten, wie auch schon. Vietnam ist ein Land, das im Verhältnis zu seiner Wirtschaftsleistung ein relativ hohes Handelsbilanzdefizit hat. Das ist auf Dauer nicht gut für eine Volkswirtschaft und kann zu Währungsabwertungen führen. Was das Land braucht ist vor allem der Import von Kapital und Produktionsmitteln, damit der Binnenmarkt und der Export auf die Beine kommen. Wenn du dich auf den Verkauf von hochwertigen ausländischen Konsumgütern für den Mittelstand konzentrierst, wird dir vielleicht in ein paar Jahren der Absatzmarkt wegbrechen, falls deine Kunden (in der Originalwährung deiner Produkte wie z.B. EUR oder USD) durch eine mögliche ungünstige Währungsentwicklung weniger verdienen. Ich will damit nicht sagen, dass ein Import- Export Business nicht gut läuft oder nicht gut für die VN Volkswirtschaft ist. Aber ich denke, du musst dir ganz klar der verschiedenen Risiken bewusst sein, die sich aktuell vielleicht weniger klar zeigen. VIEL GLÜCK!
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Tae_Crash
Gast
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Anmeldungsdatum: 22.07.2013
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Verfasst am:
28.07.2013, 23:54 (Kein Titel) |
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interessante Analyse Manu Lai,
darf ich fragen was du beruflich machst oder studierst du noch?
Gruß
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vietnamfan123
Gast
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Anmeldungsdatum: 05.06.2013
Beiträge: 84
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Verfasst am:
29.07.2013, 00:36 (Kein Titel) |
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Prinzipiell gebe ich Manu Lai Recht mit seiner Aussage:
« Manu Lai » hat folgendes geschrieben:
Was das Land braucht ist vor allem der Import von Kapital und Produktionsmitteln, damit der Binnenmarkt und der Export auf die Beine kommen.
Aber wir sollten auch nicht vergessen, dass der Großteil der Menschen, die nach Vietnam gehen, nur über mehrere 10.000€ verfügen wird und nicht jeder die Millionen so locker in der Tasche hat. Somit ist das mit Produktionsmitteln schon mal recht schwierig und das bissl Kapital, das von den europäischen Normalbürgern in Vietnam eingebracht wird, fällt doch selbst in der Summe gar nicht auf.
Man kann sich mit Sicherheit ein kleines feines Business im Import oder Export aufbauen. Ich mache dies derzeit mit Auftragsproduktionen und entsprechenden Importen von China nach Deutschland und das funktioniert bis dato recht gut. Für Vietnam fehlen mir derzeit noch die Produktideen für den kleineren finanziellen Rahmen bzw. die Ideen, die ich habe erfordern Investitionen von 500.000€ aufwärts...
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der_tomtomtom
Geschlecht:
Anmeldungsdatum: 22.02.2012
Beiträge: 1429
Wohnort: noch unentschlossen
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Verfasst am:
29.07.2013, 03:22 (Kein Titel) |
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Zitat:
Aber wir sollten auch nicht vergessen, dass der Großteil der Menschen, die nach Vietnam gehen, nur über mehrere 10.000€ verfügen wird und nicht jeder die Millionen so locker in der Tasche hat.
Das ist regional extrem unterschiedlich - pauschal kann man das so nicht sagen. Saigon ist z.B. recht reich - die Stadt kann locker mit anderen großen aufstrebenden Metropolen mithalten. Der Speckgütrtel um die Stadt ist eine einzige Industriezone - und bestimmt einer der grösseren in SOA.
Durch die vielen Auslandsvietnamesen ist im Grunde auch auch Geld da und mittlerweile investieren auch Firmen wie Ford, Fiat oder Bosch.
Die Währung war letztes Jahr auch Vergleichsweise stabil mit einer Inflationsrate von ca. 8 % (das ist schon sehr gut für VN, wenn man mit den Jahren davor vergleicht). Allerdings hab ich immer noch den Eindruck, dass viele Firmen, dass Land (billige Arbeitskräfte, Geografische Lage) eher ausnutzen anstatt wirklich was für das Land zu tun - z.B. für eine Verbesserung der Ausbildung zu sorgen. Dazu kommt, dass Korruption hier ein großes Problem ist - Ohne jemanden zu kennen oder zu schmieren wird es recht schwer. Das Problem was ich sehe ist, dass das Land von mehreren Parteien in der Wirtschaft und Politik regelrecht wie eine Zitrone ausgequetscht wird und wenn nichts mehr zu holen ist, verschwinden alle wieder. Schau dir mal die Natur an - viel ist nicht mehr übrig hier. Das wird bald Auswirkungen auf z.B. die Tourismusbranche haben. Es gibt oft einfach nichts mehr zu sehen, da es ohne Ende ausgeschlachtet wird - das beste Beispiel ist da Phu Quoc. Wenn ich z.B. ursprüngliche Natur und Tiere sehen will dann würde ich definitiv keinen Urlaub in Vietnam mehr machen. Davon gibts mehr auf der Mecklenburger Seenplatte oder im Schwarzwald....
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