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 Saigon/Vietnam "nach (?) Covid

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HangNgay
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Anmeldungsdatum: 25.12.2019
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BeitragVerfasst am: 30.04.2022, 21:45    Saigon/Vietnam "nach (?) Covid Antworten mit ZitatNach oben

Saigon. Ich lese, dass Ihr wiederkommt. Zunaechst : Welcome. Meine Tage in Saigon ( bisher 605) an „einem Stueck“ sind gezaehlt . Passerneuerung , Versicherungen , eine leerstehende Wohnung auf meinem Namen und die Banken in Deutschland erfordern es.
Was erwartet Euch ? Was ist neu ? In Saigon ?
Zunaechst allgemein . Kleines Fazit , Beitragsversuch zur Historie 2000 – 2022.

Ich habe mit der City im D1 nun 23 Jahre zu tun gehabt. Die „Walking Street“ BuiVien kenne ich noch als eine breite Strasse mit fast doerflichem Charakter. Fuer meinen Geschmack ist die Gegend zwischen PhamNguLao und TranHungDao eher „schmutzig“ geworden mit verdeckendem Glitter und Getoese , mit Animier- , Anmachergehabe geworden. Das Koksen mit Balloons , sehr teuer, hat kuerzlich Eingang gefunden.
Der Pimp bekommt 40.000 Dong von der Dame fuer jede Vermittlung ins Hotel. Einige der netten Damen aus dem SPA-Bereich habe ich noch als Nachbars Baby auf dem Arm gewogen. Sie winken mir heute froehlich zu, wenn ich an den Bareingaengen voruebergehe. Ich bin kein Bar-Besucher. Bzw., ich vermeide den allzu offensichtlichen Bekanntschaftskontakt. Auch : zu viele familiaere Dramen in der Vergangenheit. Zu viel Geplapper. Zwei Todesfaelle – Hintergrund : Schulden , eines der Grunduebel in der Gegend . Mit Schulden wird gehandelt wie mit Waehrungen. Der beachtenswerte Versuch von einigen Freelancerinnen , sich fuer individuelle Notfaelle etwas zusammenzuschliessen (so wie etwas Gewerkschaftsaehnliches ) schlug nach kurzer Zeit fehl.
Ich bin aus unserem Haus in der THD weggezogen und habe mehrere andere Distrikte von mehreren faktischen und menschlichen und persoenlichen Seiten her kennengelernt, so die 7, die 8, die 4 , die 5 (Cholon) , die 3 ...
Ausserdem bin ich immer ein begeisterter Buspassagier gewesen und weiss auch das Fahrradfahren noch zu schaetzen. Den Umgang mit „Meinesgleichen“ –Auslaendern, Expats , Gewerbetreibenden , Landsleuten ... - habe ich gemieden. Bier trinke ich aus der Zorok- Dose lieber auf der Bank im Park. Dabei kann auch mal ganz schnell und kurz eine meiner beiden „verdeckten“ Informationszutraegerinnen ihr kleines Geld (und ich meine Infos ) bekommen . Ich war und bin durch sie in ganzen letzten 15 Jahren so immer under- oder overcover-geleitet „auf dem laufenden“.
Ich habe das wichtigste aufgeschrieben , in zweieinhalb Baenden. Mit Fotos. Ist weder politically correct , noch wissenschaftlich fundiert . Koennte aber eine Fundgrube fuer Soziologiestudentinnen sein.

Mein urspruengliches Hobby, Graffitis zu fotografieren , mit den KuenstlerInnen zu sprechen ihnen besseres Farbmaterial aus Europa zu besorgen – liegt seit Covid auf Eis. Auch Covid selbst wurde graffitesk als Thema nicht bearbeitet. Aber ich kann mich gluecklich schaetzen, dieses Ausdrucksmittel gesellschaftlicher Entwicklungen aus nicht privilegierter Sicht seit 1998 kontinuierlich bis dahin in Saigon fotografiert und damit irgendwie gerettet zu haben.

Die groesste staedtebauliche „Suende“ in Saigon in meinen Augen.
Das war die Entfernung des Circus. Die Entfernung eines durch und durch romantischen Aspekts in der Stadtkultur. Obwohl an seiner Staette der auch wichtige Busbahnhof platziert ist.
Aber die Verlegung des Zirkus - Vé xem xiếc nghệ thuật - weit ausserhalb des Zentrums beschnitt dennoch einen wesentlichen Teil dessen, was Saigon auch eigen ist : die Romantik. (Catinats Beschreibung der Performance am 27.11.2010 hier im Forum – Thread „Reise nach Vietnam im Mai 2011 als Familie”).

Positiv . Seit einigen Wochen : Man kann sich an mehreren Standorten in der Stadt (z.B. gegenueber der Kathedrale) Fahrraeder ausleihen ( stabile „Damemraeder“ und kein Sitz hinten) , blauweisse Farbe, Ziele und Streckenfuehrung am Ausleihplatz und zwischendurch mit etwas zu kleinen grauen Anschlagtafeln. Fuer mich persoenlich immer schon : das sicherste individuelle Verkehrsmittel gerade auch waehrend der Rushhourzeiten .

Beim Busfahren : Zur Rueckfahrt gucken, wo die „Gegenhaltestelle“ ist (manchmal nur durch die Zickzackmarkierungen gekennzeichnet.)

Allgemein : sich merken, wo oeffentliche Toiletten sind.

Ich gehe ganz gerne mal nachts aus und erhole mich bis zum Morgengrauen auf dem abgeschirmten offenen Balkon eines nicht allzu teuren Bistros. Das war moeglich in den „Snob“-Cafes. „Aus der Traum“ ... seit enigen Wochen. Die beiden Snob-Cafes , die ich kannte, haben vor drei Wochen dicht gemacht. „Highland“ in der PNL macht um 10 Uhr zu, in der NguyenTrai um 11.
Alles Gute fuer Euren Aufenthalt in Saigon, HangNgay

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HangNgay
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BeitragVerfasst am: 07.05.2022, 12:59    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Wohin jetzt nach dem Abendessen in Saigon ? Ich meine District 1 , die „Walking Zone“.
Bars sind nicht mein Fall. Zu viel teurer Schein, zu viel „Anmache“ fuer meinen Geschmack.

Wer nicht ohne „Anschluss“ sein mag : Bitte schoen. Reichlich. Aber es kann auch teuer werden, was beim ersten Zuhoeren sich so preiswert/billig anhoerte. Manche Damen koksen gern , aus dem Ballon – und das wird verhaeltnismaessig teuer.

Mich trifft man zur spaeten Zeit haeufig noch auf meinem alles ueberschauenden „Hochsitz“ an, sprich : wo die DoQuanDao in die BuiVien muendet. In Lau hai, Treppe hoch vom alten „La Vang“ , dort auf der offenen Balustrade mit bestem Blick ins Zentrum der Suende . Mein Freund seit 20 Jahren Chef im La Vang, Ka aus CuChi, hat aufgehoert und dieWartung liegt nun in sehr, sehr freundlichen Haenden. Toilette hier oben, unten gegenueber bemuehte Performance zweier Taenzerinnen , ueberhaupt auch : die Ladyboys finden bei teilweise ohrenbetaeubender Kulisse hier Arbeit. Die Flasche Saigon-Green Bier hier zu ertraeglichen 30.000 VND.

Fast immer bin ich hier allein , bin es gerne - ein Buch vor der Nase. Schraeg gegenueber an der DoQuanDao das Bistro „Bookworm“. Dort im 2.Stock die zur Zeit etwas ungepflegte Sammlung deutschsprachiger Buecher. Viele von mir eingebracht. Ich weiss, es ist voellig unmodern. Fast alle , Einheimische und Besucher , sind in ihr iPhone/mobifone usw. vertieft.

Ach ja, auf das WLan kommt es an. In den „Highland’s Coffee’s“ ist es maessig. Und das an der NguyenTrai hat bis 23 Uhr auf, das in der PhamNguLao bis 22 . Es gibt keine erschwingliche und bequeme Nachtcafe-Moeglichkeit mehr seit Schliessung der „Snob“-Kette.
Geheimtipp : in den 24K- Shops oder aehnlichen , wie „Family“, Ministop o.a. kann man billig und auf meistens harten Stuehlen oben im 2.Stock sich zu den dort arbeitenden und zum Teil schlafenden Schuelern setzen. Auch so etwa bis 22 Uhr. Einige dieser Stops mit fantastischer Aussicht ins Stadtgewuehl.
Schraeg gegenueber Bookworm : leckerstes BanhMi . Yummy ! 20.000 VND. An anderen Stellen bekomme ich als mit Opla oder Thit belegte Broetchen auch fuer 10.000 VND. Suchen ! Ausprobieren !

Die Nudelsuppe zum Selber- Aufweichen aus der Packung kann man, je nach Geschmack, fuer bis zu 4.200 VND als billigstes Angebot bekommen.
Ja, ich mache hier keinen „Urlaub“, ich habe „HangNgay“ (Alltag) und verhalte mich entsprechend. Wie zuhause. „Wo ist guenstig?“ Und morgens , und manchmal nachts noch mal mit selbst zusammengestelltem Porridge aus Haferflocken und „Crunch-Muesli“ von BABA im Coop oder bei Satra – mit Honig. So wie jetzt. Hmmmh. Ngon.

Welcome in Saigon nach (?) Covid , HangNgay

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Flan
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BeitragVerfasst am: 09.05.2022, 06:33    (Kein Titel) Antworten mit ZitatNach oben

Es freut mich das wieder sowas wie ein normales Leben in Saigon eingekehrt ist,
durch meine Verwandten und bekannten habe ich ein bisschen was von der schlimmen Zeit mitbekommen,
die Berichte von Dir und ThichLamWen gaben mir auch einen kleinen Einblick zu dieser schlimmen Zeit.
Nun bin ich selbst den Tag 40 in Shanghaier Lockdown.
Es spielt sich einiges ab hier.
Der Machtkampf der Hauptstadt gegen Finanzmetropole wird mit dem Deckmantel 0-covid Strategie auf den Rücken der Menschen ausgetragen.
Für Viele Firmen wird eine Verlegung der Produktion nach Vietnam mehr und mehr attraktive.
Wünsche eine schöne Zeit in Saigon/Vietnam
LG Flan

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HangNgay
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Anmeldungsdatum: 25.12.2019
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BeitragVerfasst am: 09.05.2022, 16:30    Verstaendnis Antworten mit ZitatNach oben

Danke , Flan, fuer die Information und den Hinweis auf den Hintergrund. Ich habe selbst noch eine kleine persoenliche Verbindung mit Shanghai aus der Vergangenheit. Das bricht aber derzeit unter den Bedingungen wohl komplett ein.

Wenigstens ein kleiner Trost hier fuer mich . Ich musste zur Hauptpost in Saigon , und dann schaue ich mich dort um und frage eine Angestellte. „Ja, er lebt noch. Ist aber zuhause.“ Es geht um den letzten Briefschreiber in Suedostasien. Der alte Herr ueberschreitet die 90 und hat Covid bis jetzt ueberstanden. Wir schauen uns an und laecheln .
Ich erinnere an die Nachricht von Mitglied Bernet vom 18.3.2018 in „5 Tage in Saigon“ :“ Ins Hauptpostamt gingen wir, um zu sehen, ob der alte Briefeschreiber (über 90) noch lebte. Und als wir eintraten saß da tatsächlich, wie im Film gesehen, Herr Duong Van Ngo am Ende eines langen Holztisch unter einem Wandbild von Ho Chi Minh. Herr Ngo, so hatten wir erfahren, begann mit 17 im Postamt als vielsprachiger, öffentlicher Briefschreiber zu arbeiten. Als der letzte Briefschreiber in alten Saigon, ist er eine Quelle von Geschichten, aber wie man weiß, weiß er zu schweigen. Da saß er also und ordnete konzentriert seine Papiere, ...“ und meine Nachricht im „Report Saigon... „ am 15.4.2020 : „Der alte Herr, der letzte Briefeschreiber in Ostasien, lebt . Info aus der Hauptpost Saigon.“
Wir warten jetzt auf die Nachrichten, welche Luegen der Machthaber in Moskau sich wieder ausgedacht hat.

Euch in Shanghai also alles Gute !

Gruesse an alle, HangNgay

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